Wissenswertes zur Projektplanung im Bereich Grafikdesign / Print

Ziele Ihres Projekts

Für den Designer ist es wichtig zu wissen, welche Vorgaben beim Design zu berücksichtigen sind. Zum Beispiel:

• Formale Präsentation des Unternehmens: Wertigkeit der Darstellung (eher nüchtern, sachlich oder emotional)?
• Abgrenzung zu Wettbewerbern (mit Angabe der Haupt-Wettbewerber, evtl. mit Verweis auf ihre Websites)?
• Einfach nur Auffallen, um Aufmerksamkeit zu erregen?
• Besonders hochwertiges Design, edles Papier, spezielle Druckverfahren / Weiterverarbeitung?

Ihr Unternehmen und Ihre Kunden

Um das Design möglichst zielgerecht gestalten zu können, ist eine Abstimmung auf Ihr Unternehmen und Ihren Kundenkreis notwendig.

Beschreiben Sie zunächst kurz die Branche, in der Sie tätig sind. Danach gehen Sie auf Ihre Kunden bzw. Zielgruppe ein. Zu unterscheiden sind dabei u.a. folgende Kriterien:

Ihre Zielgruppe

• Handelt es sich um Geschäftskunden (B2B) oder Privatkunden (B2C)?
• Welche Zielgruppe möchten Sie ansprechen? Wie setzt sich diese zusammen (Alter, Geschlecht, Finanzkraft)?
• Ist Ihre Firma nur national oder auch international tätig? Gibt es regionale Besonderheiten, die in Bezug auf Ihre Zielgruppe beachtet werden müssen?

Ihre Vorgaben an den Designer

Der Designer kann komplett frei oder nach Ihren Vorgaben arbeiten. Vorgaben sind wichtig, sollten aber nicht zu eng gesetzt werden. Dem Designer sollte die Freiheit zur Kreativität nicht genommen werden.

Texte

Gemeint sind hier z.B. Slogans oder auch umfangreichere Texte für Broschüren, Flyer, etc., die vor Auftragsvergabe bereits existieren.

Logo / Corporate Design

Falls Ihr Unternehmen bereits über ein Corporate Design verfügt (Hausfarben und -Schriften, Logo, Slogan, ...), sollten Sie dem Designer die entsprechenden Unterlagen zur Verfügung stellen. Er wird sich bei seiner Gestaltung am Vorhandenen orientieren und gewährleistet so einen einheitlichen Außenauftritt Ihres Unternehmens.
Sollten Sie eine Überarbeitung Ihres Corporate Designs wünschen, wird der Designer selbstverständlich auch neue Ideen einbringen und Verbesserungsvorschläge machen können.

Professionelle Fotos

Fotos sind wichtige Sympathieträger. Daher wird es heutzutage immer wichtiger, Fotos in Werbematerialien zu integrieren. Die Beschaffung professioneller Fotos erfordert Know-How und Einfühlungsvermögen.
Grafikdesigner greifen hierfür normalerweise auf professionelle Bildagenturen zurück oder beauftragen sogar extra einen Fotografen. Für kleinere Budgets gibt es mittlerweile aber auch ernstzunehmende Internet-Plattformen, die qualitativ hochwertige und gleichzeitig lizenzfreie Fotos anbieten.
Die Einbindung bereits existierender Fotos kann natürlich aus Kostengründen auch sinnvoll sein, sofern diese in professioneller Qualität (Auflösung mindestens 300dpi) vorliegen.

Auftritt eines Konkurrenten

Ein Vergleich mit Ihrer direkten Konkurrenz dient der Abgrenzung und erleichtert häufig das Finden der eigenen Corporate Identity.

Realisation

Design ist nicht alles. Nachdem das Layout steht, müssen Ihre Broschüren, Flyer, Anzeigen, Geschäftspapiere, Visitenkarten,... natürlich noch gedruckt werden. Unter Umständen können die Druckkosten sogar den größten Anteil an den Kosten des Projekts ausmachen. Designer können meistens Kontakte zu Druckereien vermitteln und betreuen, wenn Sie es wünschen, auch den weiteren Druckprozess.

Auswahl des Dienstleisters

Um eine professionelle Leistung zu erhalten, können Sie im Vorfeld folgende Faktoren zur Beurteilung des Anbieters heranziehen:

Vorgehensweise

Grafikdesigner rechnen ihren Aufwand meist in Stunden ab.
Zur Abschätzung der Kosten muss sich der Designer eine Vorstellung vom Aufwand des Projekts machen können. Deshalb sollten Sie sich – und dem Designer – bereits im Vorfeld einen Überblick über die vorhandenen Unterlagen (Vorgaben bezüglich Farben, Schriften, Anzahl der Grafiken und Fotos, etc.) verschaffen.

Um ein optimales Ergebnis zu gewährleisten, sollten Sie außerdem folgendes beachten:

• Seien Sie offen für Vorschläge des Designers. Machen Sie keine zu engen Vorgaben, treten Sie mit dem Dienstleister in einen kreativen Austausch. Neue Sichtweisen bringen oft überraschende Erfolge.
• Achten Sie darauf, dass Ihr neues Design von dem bereits vorhandenen nicht grundsätzlich abweicht – es sei denn, dies ist ausdrücklich beabsichtigt. Ansonsten könnte eine tiefgreifende Änderung zur Verwirrung Ihrer Kunden führen.
• Bestehen Sie bei der Realisierung auf Zwischenschritte (Konzept -> Skizze -> Ausarbeitung einer Beispielseite -> Korrekturvorschläge -> Reinzeichnung).
• Beachten Sie, dass Sie selbst großen Anteil am Gelingen des Projekts tragen. Dazu gehört das Formulieren einer konkreten Aufgabenstellung (Briefing), die termingerechte Bereitstellung aller Unterlagen (Texte, Fotos etc.) sowie die Vorgabe eines finanziellen und zeitlichen Rahmens.

Klären Sie vor Auftragsvergabe unbedingt, welche Rechte Sie an der Verwendung des Designs und der Fotos haben. Manchmal darf ein Design nur für einen bestimmten Zweck oder über einen begrenzten Zeitraum verwendet werden. Bei darüber hinausgehender Nutzung fallen dann weitere Lizenzkosten an.
Ebenso sollte abgeklärt werden, ob die fertigen ("offenen") Layoutdateien beim Designer verbleiben oder ob diese Ihnen zur freien Nutzung zur Verfügung gestellt werden.

Preisgestaltung

Im Bereich Design schwanken die Preise erheblich. Da es sich hier um eine künstlerische Leistung handelt, ist der Wert der Dienstleistung besonders schwer einzuschätzen.
Generell unterliegt die Preisgestaltung den folgenden Kriterien:

• Bekanntheit des Designers / der Agentur
• Angebotene Zusatzdienstleistungen (z.B. intensive Wettbewerbsanalyse, Markttests, Betreuung des Druckprozesses)
• Anzahl der in den kreativen Prozess involvierten Mitarbeiter
• Anzahl der angefertigten Muster
• Anzahl der Korrekturdurchgänge (wie oft kann der Kunde das Ergebnis überarbeiten lassen?)
• Anzahl der Seiten bei einer Broschüre / Umfang der Arbeiten
• Ihre Rechte bei der Verwertung des Designs
• Unternehmensgröße

Preisrichtlinien sind anhand der oben genannten Kriterien besonders schwer anzugeben. Designprojekte können nach Stunden oder pasuchal abgerechnet werden. Preise für eine Stunde können zwischen 20 € und 120 € schwanken und liegen durchschnittlich bei 65 €.

Um den Zeitaufwand für einzelne Leistungen abzuschätzen, kann man den Tarifvertrag der AGD heranziehen: